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Platz 2 für Elisabeth Höfler bei XTERRA Motatapu

Platz 2 für Elisabeth Höfler bei XTERRA Motatapu

Einen gelungen Start in die Saison verzeichnete Elisabeth Höfler (LTU Linz) in Notatapu (NZL). U 23 Newcomer Triathletin Elisabeth Höfler aus Oberösterreich schnupperte in ihrer ersten Rennsaison 2012 gleich WM-Luft. Angesteckt vom XTERRA Fieber, nach Bronze in ihrer Altersklasse, bei den XTERRA World Champs auf Maui im Oktober 2012, hat sich am 9. März 2013 der Herausforderung "längster XTERRA der Welt" gestellt.

Bericht von Elisabeth Höfler:
Glasklare Bergseen, schneebedeckte Spitzen und sanft rollend braune Hügel lassen das Herz höher schlagen beim Landeanflug auf Queenstown, dem Abenteurereldorado auf der Neuseeländischen Südinsel.Wenn es einen Platz gibt auf der Erde, der über 24 Stunden Anreise wert ist, dann ist es Neuseeland. Deshalb habe ich nicht lange gezögert, als ich den Vorschlag bekam, mich dem Abenteuer XTERRA Motatpu (www.iconicadventures.co.nz) zu stellen, und einmal "Urlaub" etwas anders zu machen.
Das Motatapu Event findet in Glendhu Bay, Lake Wanaka, NZ statt. Im Jahr 2005 gegründet, war Motatapu  vorerst  "nur"  ein  Mountainbikerennen  sowie  ein  Off-Road  Marathon.  Im  ersten  Jahr jedoch, konnte es 1.300 Athleten, sowie eine Hand voll Sponsoren und Supporter anziehen. Spult man nun vorwärts bis zum Jahr 2013, findet man nun über 3.500 Athleten, die verteilt auf 5 verschiedene Events teilnehmen. Auch die Namen der Sponsoren, die von Air New Zealand, über Icebreaker, The Hilton, VW und die Stadt Queenstown reichen, können sich sehen lassen.
Dies ist eine qualitativ hochwertige Sponsorenpalette. Qualität generell zieht sich durch das ganze Event. Es ist keine allzu große Kunst, für einen Triathlon Straßensperren durchzusetzen. Was sich jedoch schon schwieriger gestaltet, ist ein Punkt-zu-Punkt Rennen zu organisieren, auf dem es keinen Handyempfang gibt, und dessen Strecke nur einmal im Jahr für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Die Qualität, die man als Athlet bei diesem Rennen geboten bekommt, ist einzigartig. Radmechaniker und Sanitäter, die über das eigens aufgebaute Funknetz kommunizieren, sind den ganzen Tag auf der Strecke unterwegs, um Reparaturen an Mensch und Maschine durchzuführen.  Qualität ist jedoch nicht das einzige, das man geboten bekommt. Die unberührte Natur, in der man sich bewegt, ist einmalig auf dieser Welt, und allein dadurch fühlt man sich durch die Teilnahme am Rennen bereichert. Konkret bedeutete für mich der Start bei XTERRA Motatapu, 2 km zu Schwimmen, 47 km mit dem Mountainbike durch die Motatapu Valley zu biken, 15 km Off-Road zu Laufen und mein persönliches Ziel von unter 6 Stunden zu erreichen. So stellt man sich Urlaub vor… 

Schwimmen-HoeflerDas Schwimmen findet im glasklaren Lake Wanaka statt. Das Wasser ist so klar, dass man den Boden sehen kann, und ohne Bedenken genug Wasser aus dem See trinken kann, um hydriert aufs Rad zu steigen. Bin ich zuvor noch nie 2 km in einem Rennen geschwommen, vergingen diese viel zu schnell. (Beim Blick auf die Splitzeiten, merkte ich jedoch, dass ich wohl etwas Zick-Zack geschwommen sein musste.) Die erste Wechselzone ist nur wenige Schritte vom Swim Exit entfernt, und macht den nackten  Füßen  keine  Probleme.  Die  Zone  selbst  ist  logisch  organisiert  und  spart  nicht  an Platzangebot.

Frisch, mit Wasser gesättigt und mit dem vorgeschriebenen Versorgungsrucksack am Rücken konnte der Bikestrecke nichts im Wege stehen. Die Schotterstraße, die später zu einem Feld/Wiesenweg wird, schlängelt sich eingebettet in grün-braune Hügel und Pinien langsam aufwärts durch das Motatapu Tal. Die Vegetation bietet Toskanaflair , schottisches Hochland-Feeling und typisch neuseeländische Weiten. Jede Menge kurze, knackige Anstiege treiben immer wieder den Puls in die Höhe und zwingen einige Athleten auf Grund des trockenen Schotters zum Absteigen. Nach 30 Kilometern und zahlreichen Bachdurchquerungen erreicht man bei fast 900 Meter den höchsten Punkt der Strecke. Von nun an geht es bergab. Für einen Mountainbiker ein wahres Speed-Erlebnis. Steil, jede Menge grober Schotter, und ein tiefer Abgrund auf der rechten Seite benötigt eigentlich nicht viel Bremse. Technisch auch nur mittelmäßig anspruchsvoll, kann man es richtig rollen lassen. Was mich persönlich zum langsamer fahren veranlasst hat, waren die anderen Teilnehmer auf der Strecke, wie Marathonläufer, mit denen man früher oder später zusammen trifft. Aber auch generell gehe ich Abfahrten eher vorsichtig an. Dass man der zweiten Wechselzone näher kommt, die sich im Zielbereich  befindet,  kann man am  Applaus  der  Zuschauer  und an den Lautsprecherdurchsagen hören. Zuvor muss man allerdings noch einige, ordentlich wasserführende, Flüsse durchqueren. Natürlich will man bei so vielen Zuschauern eine gute Figur machen, und auf keinen Fall vom Bike steigen.

Letzte Dusche vor T2, Foto Nathan Secker

In der zweiten Wechselzone wird man sofort freundlich zu seinem Platz gewiesen. Dort wartet, die von den Organisatoren hin transportierte, Tasche für den Lauf. "Frisch gewaschen" von den letzten Flussquerungen geht es auf die 15 km lange Laufstrecke. Bei der ersten Hälfte legt man über 600 Höhenmeter zurück, und auch die Sonne zeigt sich um diese Zeit in voller Kraft. Gut, dass man auch beim Lauf seinen eigenen Versorgungsrucksack mit hat, und sich jederzeit genügend Flüssigkeit zuführen kann. Bei diesen Anstiegen kann das Auge seinen Blick kilometerweit schweifen lassen, und auf den engen, rutschigen, grasbedeckten Schafspfaden hat man oft keine andere Wahl als aufgrund der Steilheit ein paar Schritte zu gehen. Dieses Schicksal teilt man allerdings mit allen Athleten, und so kann es passieren, dass die freundlichen neuseeländischen Athleten auf der Strecke auch noch fröhlich zu plaudern beginnen. Nach 9 km und einem Ausblick, der für immer im Gedächtnis bleibt, geht es auch auf der Laufstrecke wieder ordentlich bergab. Benutzt man so wenig wie möglich die Waden, um bergab zu laufen, hat man noch genügend übrig, für den letzen Teil des Laufs, der jetzt wieder in die Bikestrecke mündet. Wieder heißt es also durchs Wasser. Hat man vorher nicht geübt mit müden Muskeln durchs eiskalte Wasser zu laufen, besteht Krampfgefahr oder Lähmungsgefühl. Ansonsten empfindet man es als angenehme Abkühlung und sieht für das Zielfoto wieder frisch und sauber aus.

 Muskelzehrender Downhill mit Aussicht, Foto MMPro

 
Nach  5  h  54  min  erreichte  ich  den  lebhaften  Zielbereich  in  Arrowtown.  Zufrieden  über  mein erreichtes Ziel, sowie den 2. Platz in meiner Altersklasse, genoss ich den sonnigen Nachmittag im historischen Goldgräberstädtchen mit einem Bissen ordentlichem Essen und einem kühlen Getränk von einem der vielen Verpflegungsmöglichkeiten, die geboten werden.
Schlusspunkt:  Das Event ist den 24 h Flug wert und optimal um sich in toller Atmosphäre und Spitzenkonkurrenz schon im März auf die europäische Rennsaison einzustimmen.

10/04/13 18:03 zurück